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Multiplex
Gemini |
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Multiplex Gemini
Nachdem meine Flotte sich
2009 schon erheblich vergrößert hatte, sponn ich im Winter mit
Micha herum, das wir doch mal mit dem gleichen Modell fliegen
sollten. Nach etwas Diskussion (eine Minute?) kamen wir dann
überein, das wir beide noch keinen Doppeldecker hätten und MPX,
bekannt und beliebt bei mir für ihre qualitativ runden Produkte,
hat ja die Gemini im Angebot... nun - ein paar Wochen nach
Weihnachen löste ich diverse Gutscheine bei Wiggerich ein und
durchsuchte meine Grabbelkiste nach Teilen, bestellte ein paar
Kleinigkeiten in Übersee und los ging es. Deutlich schneller
gebaut als mein parallel laufendes Projekt, die Cargo, war die
Gemini recht flott fertig und flog dann auch nach umfangreichen
Sturzkorrekturen richtig klasse. Die Gemini war dann mit ihrem
Fahrwerk auch einer der Punkte, der mich letztlich überzeugte,
dem lokalen Modellflugverein beizutreten, denn auf dem Feldweg
hier lässt sie sich durchaus starten und landen, mehr Spass macht
sie aber auf einem gepflegten Platz.
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Derzeitiger Zustand:
Flugbereit
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Baubericht
Multiplex Gemini - Doppeldecker aus Elapor |
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Dieser Baubericht befasst sich mit der
“Gemini” von Multiplex, einem Doppeldeckermodell von meinem
Lieblingshersteller MPX. Die Beschaffung dieses vollständig aus
Elapor gefertigten Doppeldeckers als Neuware erfolgt über diverse
Onlinehändler als auch via eBay. Meine stammt von Modellbau
Wiggerich, eindeutig mein Favorit was den Modellbau betrifft.
Nach Rekordzeit kam dann ein übersichtlicher Karton bei mir zuhause
an – die Gemini schien da kaum rein zu passen. Doch ein kurzer
Blick in den Karton klärte das auf: Wie beim Twister werden auch
hier alle Elaporteile von einer Styroumverpackung sauber gehalten,
da verrutscht nichts und alles ist an seinem Platz. Auch die
Kleinteile zur Anlenkung waren dabei, wie auch ein Fahrwerk,
Motorhalter etc. - Fein. Die restlichen Kleinteile hatte ich bereits
von anderen Projekten übrig bzw. hatte ich in den Wochen vorher
irgendwann besorgt.
Wie immer fehlte natürlich was: Ich habe den Propeller
vergessen. Der Bau verzögerte sich aber sowieso noch, da ich
parallel an meinem HK450 Helikopter und an meinem Winterprojekt
2009/2010, der Cargo gearbeitet habe.
Letztlich sind folgende Komponenten drin verbaut, zu den
Modellkosten kamen also diese noch hinzu:
Wiggerich MPX Gemini 1 89,90€ 89,90€
Wiggerich Empfänger AR500 Spektrum 1 49,90€ 49,90€
eBay Servo SG90 4 2,16€ 8,67€
eBay Regler iOi 60A ohne BEC 1 12,00€ 12,00€
eBay UBEC KDA3A 1 4,50€ 4,50€
Hobbycity BL Motor Turnigy 35-36c
1 16,70€ 16,70€
Hobbycity Hochstromstecker Deans
1 0,60 €
0,60 €
Hobbycity Hochstrombuchse Deans
1 0,60 €
0,60 €
R2Hobbies Servoverlängerungen 30cm +Y-Kabel
1 1,50 € 1,50 €
Hobbycity Zippy 2200mAh LiPo, 11,1V, 20C/30C
1 8,60 € 8,60 €
Preise, Stand 02/10
Summe: 192,97 €
Ohne Versandkosten liege ich also bei haarscharf unter 200 Euro für
die komplette Gemini – es fehlt halt noch der Prop, aber der
kostet meist auch keine 8 Euro. Also gerade noch so im Rahmen…
Wenn ich nicht schon den Regler gehabt hätte, wäre es wohl ein
TowerPro 40A Torcster geworden, mit gerade mal 7 Euro ein
sensationell billiger Regler, den viele auch im HK450 Heli fliegen.
Ich werde mir für den ebenfalls einen holen und dann berichten, ob
er hält was er verspricht. Ansonsten gibt es seit meinem Wechsel
von 35Mhz auf Spektrum leider kaum Möglichkeiten, am Empfänger zu
sparen, selbst als Import aus England kostet er nur 5-8 Euro weniger
und bei so einem Bauteil will man dann doch eher Support mal
haben…
Insgesamt
aber nicht übel – rechne ich die Versandkosten ein sowie die
Tatsache, das bspw. die Deansstecker nicht einzeln zu kaufen sind
und nicht jeder Klebstoff bzw. Messer/Lötzinn etc. parat hat, liege
ich immer noch bei um die 200 Euro. Nicht billig die Kleine, aber
auch kein preislicher Tiefschlag. Mit dem Torcster Regler und
wenn man den eh schon gekauften Akku raus lässt, dafür mit Prop
und Versandkosten liegt man also bei runden 185 Euro. Das ist OK für
ein MPX Modell. Mit originalem Antriebssatz, Modell und Spektrumempfänger
wäre ich mit Kleinteilen bei ca. 260 Euro gelandet. Das ist schon
wieder eine Tankfüllung, die ich da gespart habe.
Zum Aufbau des Ganzen:
Beginnen wir mit dem "Auslieferungszustand", alles noch
fein im Karton, im Vordergrund der "Kleinkram".
Schön am Flieger sind die Flügel, reines Elapor, aber die
"Bespannungs- und Holmstruktur" hat MPX echt nett
herausgearbeitet. Erster Schritt ist bei mir das Auftrennen der 2
Teile, die mit Fertigungsstegen verbunden sind.
Und
zwar sind das die Tragflächenstützen außen und die Tragflächenstreben
innen. Diese sollte man voneinander mit einem scharfen Cutter
trennen.
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Nächster
Schritt soll das Ablängen der Bowdenzüge für Höhen- und
Seitenruder sein.
Bei
mir waren die bereits aus der Box heraus auf der richtigen Länge,
obwohl das Handbuch und Bauberichte im Internet was anderes
behaupten. Dann wird alles ineinander geschoben.
Im
nächsten Step habe ich erstmal geschaut, wie die Servos in die
Ausschnitte passen.
Ergebnis: Perfekt.
Danach werden die Servos auf
neutral gestellt, und die Bowdenzüge am Servohorn eingehängt.
Sollte man auch machen um zu prüfen, ob die Servos überhaupt
gehen…
Entgegen der Anleitung habe ich das noch nicht gemacht, ich
verklebe lieber erst die Bowdenzüge und montiere dann zum Schluss
Ruderhorn nebst Anlenkung. Ich denke aber, die Züge NICHT ganz außen
einzuhängen, sondern ein Loch weiter nach innen. Da passt der
"Verlauf" der Anlenkung wohl am besten.
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Anschließend
wird der Bowdenzug in das Seitenteil eingeklebt.
Nachdem
nun die Bowdenzüge drin sind, werden die beiden Motorträger an
die Seitenteile geklebt.
Hierzu bereits eine kleine Randbemerkung: Im vorderen Bereich
bitte etwas sparsamer mit Kleber sein, denn wenn Kleber nach vorne
"rausquillt" gibt es später Probleme den eigentlichen
Motorspant sauber aufzusetzen.
Und
fertig.Wenn die beiden Träger eingesetzt sind, kommen die
Verschlussclipse für die Motorhaube und den Kabinendeckel dran.
Einfach in die vorgesehenen Nester mit CA-Kleber einkleben.
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Als
nächstes werden die Flügelgegenlager miteinander verklebt.
Das sind diese Teile, die wie Halbmonde aussehen.
Hierzu steht bereits in der Anleitung: Zange benutzen und
Schutzbrille tragen
Die Pärchen gehen wirklich recht schwer zusammen, eine Zange ist
dringend nötig. Auf jeden Fall nicht zu viel Kleber verwenden,
wenn der an den Seiten rausgequetscht wird, kann das beim
Zusammenschnappen der Teile schnell durch die Gegend spritzen. Man
braucht hier aber keine Unmengen an Kleber.
Anschließend
habe ich noch etwas Kleber von außen in die Verclipsung laufen
lassen (CA Dickfl.).
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Im
Anschluss werden die beiden in die vorgesehenen Aussparungen einer
Rumpfhälfte geklebt. Man sollte beide auf eine Seite kleben um
nicht Gefahr zu laufen, das man versehentlich beide auf gleicher Höhe
in die jeweils andere Rumpfhälfte klebt. Nicht fragen, warum ich
das vorschlage...
Nun könnte man den Rumpf verkleben, aber das klemme ich mich
erstmal noch. Zuerst kümmere ich mich um die Motormontage und vor
allem darum, was künftig im Modell wo sitzen wird. Außerdem gibt
es noch ein paar Kleinteile, die man schnell montieren kann.
Auf jeden Fall prüfe ich nun erstmal wie die beiden Hälften
passen, und ob alles schön leicht ineinander geht. Meiner
passte jedenfalls super, und ich brauchte keinerlei Stellen
nacharbeiten. Das kennt man von MPX auch gar nicht anders...
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Und
auch bitte den Tip beachten, die Servokabel mit ein bisschen Tesa
zu sichern, damit sie keinesfalls in den Weg fallen können wenn
man es gerade NICHT gebrauchen kann. Nichts nervt mehr als Kabel,
die Druckstellen ins Elapor drücken während man Passtests
macht...
Bei mir ging es nun weiter mit der Montage der Ruderhörner in die
Flächen – einfach etwas CA ins Nest, Horn reindrücken, fertig.
Und
auch bei der Kabinenhaube und der Motorabdeckung müssen noch die
Halter rein. Ist aber simpelst.
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Zwar
völlig außerhalb der Reihenfolge, aber nun kam bei mir das
Fahrwerk dran.
Es besteht aus zwei Hälften (den Radschuhen) und Aufnahmen für
Stellringe, nebst Rad und dann dem Fahrwerksdraht.
Zuerst
also die Aufnahme für die Stellringe eingeklebt.
Danach werden die Stellringe
eingesetzt, und jeweils die Hälften verklebt. Zwischendrin wurden
sie bei mir lackiert.
Anschließend
das Rad eingefädelt und auf das Fahrwerkgestänge gesteckt und
festgezogen. Und nun kann das Ganze montiert werden, sofern natürlich
die Fahrwerksaufnahme schon im Flügel klebt (was bei mir halt
noch nicht so ist...).
Aber
so sieht das doch schon ganz gut aus...
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Ahja,
die Motorhalterung... da war ja was:
Thema Motor - ich habe mich gegen eine MPX-Lösung und für
einen Turnigymotor aus Hongkong entschieden. Sicher macht MPX
hier gute Produkte, aber einen Regler hatte ich schon und
Mitnehmer noch und nöcher - ich hätte also nur Motor und Props
aus dem Set gebraucht. Nicht eben überzeugende
Preis/Leistungssache, wenn man dafür dann 111 Euro zahlen soll.
OK, da liegt dann noch eine zweite Halterung bei und es sind 2
Props, aber ich hab im Gegensatz dazu für den Motor unter 20
Euro gezahlt.
Langer
Rede kurzer Sinn: Dafür musste ich nun basteln.
Zuerst die Halterung: Mit dem mitgelieferten Montagekreuz als
Schablone konnte ich schnell vier Löcher bohren, mit denen der
Motor dann an der Halterung montiert wurde. Das ging auch ganz
gut. Anschließend habe ich eine Passprobe im Rumpf gemacht -
sitzt. Die Motorkabel müssen aber am Rumpf befestigt werden,
sonst schleifen die durch den Durchmesser schnell an der
Motorglocke - und das willen wir besser nicht.
Also
ein Stück Gewebeband beherzt verklebt und zusätzlich noch mit
CA-Kleber nachgeholfen, so hält die Sache recht anständig.
Tipp: Um die Kabel nicht zu versauen, mit Tesa umwickeln oder
einschrumpfen. Ist mir leider erst nachher eingefallen.
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Da
ich beim Rumpf immer noch überlegte, ob ich eine
Zusatzhalterung (und wenn ja wie und wo) unterkriege, habe ich
dann mit den Tragflächen weitergemacht, da war ja auch was zu
tun.
Als erstes wird die Mittelstrebe vorbereitet. Dazu soll man den
Mittelsteg abtrennen - und das habe ich ja schon längst
erledigt... Dazu kommt noch ein Zwischenstück. Den Zusammenbau an
sich ist gar nicht so komplex:
In
das Zwischenstück kommt noch eine Einklebehülse. Erst diese
trocken einsetzen, und mit einer Strebe ausrichten, indem man
diese ansetzt. Dann etwas Kleber an die Hülse, und diese
befestigen. Danach eine der beiden Streben ankleben. Durch die
Formgebung setzt sich das ganze sehr gut.
Anschließend
die 2te Strebe angeklebt, und das ganze sieht so aus:
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Nun
ging es aber erstmal mit Lackieren weiter – ich habe mich nach längerer
Überlegung doch wieder für mein Lieblingsschema entschieden:
Silbern mit orangenen Flügelspitzen und Seitenruder. Also wurden
zunächst je eine Seite der Tragflächen lackiert und auch die Flächenverbinder,
ebenso die Radschuhe wurden draußen bei schneiderkalten -8C und
fiesem Wind lackiert. Als Farbe nutze ich dabei die von mir
bevorzugte Auto-K Silberlack aus der Dose. Gab es zufällig eine
Woche vor Eintreffen der Gemini für unter 3 Euro im Penny als
Angebot – und mit den Lacken von Auto-K habe ich bisher schon
gute Erfahrungen gemacht. Nach 12 Stunden ist der Lack dann
durchgetrocknet und die andere Seite der Flächen kam dran.

Ebenso dann das Leitwerk und die Abdeckung für die Motorhaube.
Die Rumpfhälften kamen wegen der weiteren Einbauten erst einen
Tag später dran. Nachdem die Flächen aber gut getrocknet waren,
wurden die Enden mit Alufolie abgedeckt und ich habe dann mit RAL
Color noch die orangenen Spitzen gesprüht. Immer wieder
schwierig, dies mit normalen Autolackdosen einigermaßen sauber zu
schaffen. Geht aber meistens.
Nur
in diesem Fall war mir das Glück nicht hold – der neue
Felgenlack reagierte nicht gut auf den orangenen Lack, was zwei
Schichten Orange nötig machte. Ergebnis waren dann Unsauberkeiten
und abgeplatzte Farbe – bis ich das nachlackiert hatte, hab ich
einige Tage verbraten. Schade. Aber irgendwann war auch das
durch…
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Die
Haube für das Cockpit war schon etwas schwieriger - als erstes
habe ich die Haube an der unteren Kontur ausgeschnitten. Die ist
zwar etwas unglücklich zu erkennen, aber es geht noch.
Anschließend auf den Rahmen gesetzt und mit einem Marker die
hintere Kontur angezeichnet. Und danach natürlich ausgeschnitten.
Bei diesen Arbeiten überlegte ich, den Kabinenrahmen und den Rest
des Cockpits etwas schöner zu gestalten. Wenigstens ein schöner
schwarzer "Ledersitz" und ein wenig Cockpitanmutung
sollte dazu – also mit Edding entsprechend eingefärbt und
passendes Decal aufgeklebt.
Noch
die restlichen Verschönerungen erledigt – und dann konnte die
Kabinenhaube auf den Rahmen aufgeklebt werden. Hier habe ich in
der Vergangenheit relativ schlechte Erfahrungen gemacht, was
durchsichtige Teile und CA angeht - sehr häufig bildet sich so
ein weißer Film vom Kleber, der dann sehr unschön aussieht.
Stattdessen habe ich UHU Por verwendet. Beidseitig auftragen, 5
Minuten ablüften lassen, und dann hält das bombig.
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So
langsam kommt man dann zum magischen Moment, wo der Rumpf
zusammengebaut werden kann. Alles war soweit lackiert und nun
sollte Rumpf und dann Tragflächen miteinander verheiratet werden.
Wegen der Schwerpunktprobleme der Gemini habe ich den Einbau der
Abwurfhalterung dann fallen gelassen, das wird dann mal in einem künftigen
Modell passieren oder wenn einer meiner anderen Flieger mal
"weniger schick" ist und eh Nacharbeiten braucht.
Ich
verklebe den Rumpf gerne sowohl mit Doppelseitigem Tape als auch
Sekundenkleber, das gibt eine gute Stabilität und aufgrund des
flexiblen Tapes auch im Schadensfall noch eine recht hohe Haftung
der Teile aneinander. So zerbröseln meine Modell nicht so sehr
und fallen wenn in einem Stück runter.
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Und
auch bei den Flächen geht es weiter.
Um die Klebestellen frei und sauber zu halten (ansonsten haftert
der Sekundenkleber nicht so gut auf der Farbe!) habe ich die
Klebestellen mit Notizzetteln oder Gewebeband bedeckt. Das hat
aber nicht so richtig geholfen, in (zu vielen) Fällen hat danach
das Abbinden des Sekundenklebers ewig gedauert.
Daher:
AUF JEDEN FALL ERST BAUEN, DANN LACKIEREN!
Zumindest wenn man die von mir verwendeten Farben nutzt...
Die
Querstreben der Flächen waren zuerst dran - reichlich dickflüssiger
Sekundenkleber auf die Strebe, ein Viereck doppelseitiges Tape
dazu und dann (R und L beachten!) richtig rum in die Fläche rein.
Kurz andrücken - haftet. Nun mit dünnflüssigem CA-Kleber noch
etwas in die Ritzen geträufelt um die Streben auch wirklich
stabil zu kriegen.
Noch was:
Das Aktivatorspray von Wiggerich (5er die Dose...) bindet den
Kleber sofort ab und hinterlässt keine Spuren.
Das Spray von Pollin braucht deutlich länger, man braucht mehr
davon und das Schlimmste: Es überzieht die Farbe mit einem
dauerhaften CA-Nebel in Weiß, der nicht weg geht. Ergebnis:
Nochmal lackieren. Juchu. Nie wieder Pollin-Spray...
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Servoeinbau
in den Flächen:
Bevor ich die andere Seite der Flächen lackierte, habe ich dort
noch die Servos eingebaut. Wie immer in eine Lage Tesafilm
eingepackt (das hilft beim späteren Entfernen oder Einsatz
woanders...) passen diese in die Servonester. Ich musste eine
Kleinigkeit am Servokopf wegschneiden, da sonst der Servohebel am
Elapor rieb. Das mögen die billigen Servos nicht so.
Um
eine Differenzierung ohne solchen Empfänger zu erzielen (der
AR500 hat zwar 5 Kanäle, aber die beiden Aileron-Kanäle sind wie
ein Y-Kable verschaltet, ist also nix mit Differenzierung
einstellen!) und um die beiden Servos per Y-Kabel anzusteuern habe
ich die Servohebel um eine Raste nach hinten versetzt eingebaut.
Das reduziert den Servoweg in die Stellung "nach unten".
Netter Trick, den MPX in der Anleitung der Minimag verrät und
sonst nirgends, da offenbar solche klassischen Modellbausachen
keiner mehr macht.
Dazu
kommt dann noch der Halter fürs Fahrwerk, der gleiche wie auch in
der Minimag. Dort reicht er aus, aber die Gemini wiegt ja etwas
mehr...? Egal. Das Plastikteil erstmal eindrücken, dann
rausnehmen und mit CA-Kleber versehen wieder reindrücken.
Dahinter kommt dann diese kleine Hülse, die die Tragflächenschraube
als Aufnehme hält. Einfach rein damit und etwas CA vorher drauf.
Nachdem
die Servos und der Fahrwerkshalter drin waren, wurde auch die
Seite lackiert. So sieht das Ganze hinterher ganz nett aus...
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Kommen
wir damit zum Einbau der Heckflosse bzw. des Leitwerks. Hier
musste ich wiederum auf das lackierte Teil warten und mit
Gewebeband überschüssige Farbe von den Klebestellen entfernen.
Nicht schön, ging aber. Zuerst kam das Höhenruder dran. Auch
hier wieder zwei Streifchen doppelseitiges Klebeband und reichlich
CA in dickflüssig auf die Klebestelle aufgetragen. Durch das Nut-
und Federprinzip kann man da fast nichts falsch machen.
Ausrichten
ist trotzdem eine gute Idee - also mit Geodreieck mal nachschauen.
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Und
damit zu einem Thema, das Multiplex nicht in den Griff kriegt:
EIne vernünftige Spornradmontage.
Brachte die mich schon mit der Minimag an den Rand des Wahnsinns
und war bei der Cargo machbar, wenn auch komplex so setzt die
Gemini der Sache die Krone auf:
Eine wahre Beleidigung für den Elaporbauer, was MPX sich da
wieder mal erlaubt.
So ist der Draht zwar vorgebogen aber eine Biegung soll man
"einfach mit der Kombizange möglichst flach" selber
machen. Lieber MPX-Konstrukteur: Mit meinen BEIDEN Zangen war das
nicht so zu machen, wie angegeben! Nada, nix.
Letztlich
habe ich so gut es geht die beiden Plastikteile auf den Draht gefädelt,
mit zwei Zangen das DIngen einigermaßen zurecht gebogen und
musste trotzdem den Draht ins Elapor stechen. Und dasm it gerade
genug CA-Kleber befestigen. Ob das eine dauerhafte Lösung ist,
sei dahingestellt, aber das war bei der MM und Cargo besser gelöst.
Und bei anderen Herstellen geht das noch VIEL besser - dieses Teil
vormontiert und gebogen (warum nur einen Teil biegen? WTF?) würde
den Baukasten deutlich nach vorne bringen...
Aus Frust habe ich davon leider nur ein Foto gemacht, aber... naja. |
Wenn
das Spornrad (Sauerei!) dann dran ist, kann man auch die Flosse
verkleben - wie auch beim Höhenruder habe ich auch hier auf Tape
und Kleber gesetzt.
Auf
dem Bild erkennt man auch, das ich nun den Rest der Flächen
miteinander verklebt habe, genau wie zuvor: Stück Tape, dickflüssiges
CA auf den Boden, das Ganze ineinanderstecken, andrücken und dann
mit dünnflüssigem CA in die Ritze veredeln. Und diesmal ohne
Aktivator, ich hatte keine Lust auf eine dritte Farbschicht.

Direkt nach dem Zusammenkleben habe ich dann diese kleinen
Querruderhalter befestigt und mit dem Gestänge versehen. Einfach
mit CA einkleben und (Obacht, eine Bohrung ist für die Stange,
die andere für den Gewindeanschluss!) ab dafür in den Flügel.
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Und
zusammen sieht das Ganze so aus.
Der
Motor konnte dann auch schon montiert werden, in meinem Fall
wurden Regler, UBEC und Motor dann von vorne mit der Halterung in
den Rumpf geschoben und dort verschraubt.
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Sodele,
der letzte Teil:
zu Machen war jetzt nur noch das Erstellen der Decals und diese
dann aufzukleben. Wie üblich mit Corel Draw die Vorlagen
bearbeitet, auf Xerocolorfolie gedruckt, ausgeschnitten und dann
mit Sekundenkleber verstärkt aufgeklebt. Hält, sieht gut aus und
macht was her.
Die
Flächen werden am Rumpf mit zwei Schrauben gesichert, das
Fahrwerk eingeclipst und festgeschraubt - der Spinner vorne auf
den Spannkonus gesteckt (verklebt wird der erst, wenn ich Sturz
und Zug erflogen habe) und damit: Ist die Gemini fertig!
OK,
bis darauf, das ich noch etwas Blei in der Nase brauche, derzeit
ist der Schwerpunkt ca. 10mm hinter dem von MPX angegebenem. Da müssen
also noch 30-40g Blei unten in den Luftschacht. Und so sieht das
gute Stück aus, wie immer: So schick wird sie nie wieder sein |
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Flugbericht
Soweit zum Bau - mittlerweile
fliege ich die Gemini recht oft, eigentlich ist sie Stammgast im
Kofferraum, wenn ich auf dem Modellflugplatz fliege. Für meine
Stammwiese ist sie mir zu schade wegen des hohen Grases. Toll ist
ihre Wetterunabhängigkeit, bei Wind und auch Windstille lässt
sie sich recht gut fliegen und ist stark genug, auch gegen Böen
anzukommen.
Leider ist meine Gemini etwas
unpräzise, die verbauten SG90 Servos sind erbärmlich ungenau
beim Rückstellen. Kein totaler Reinfall, aber von nun an kommen
bei mir nur noch die HXT900er rein und fertig. Bei den kleinen
Ausschlägen der Gemini reicht schon 1-2mm Unterschied vom
Nullpunkt um deutlich zu werden.Also hier nicht am falschen Ende
sparen! Einer der Servos ist vor ein paar Wochen nach einem
Transportschaden hopps gegangen, ein Aufticken des Fliegers beim
Einladen aufs Seitenruder quittierte die Gemini mit ein paar
Lackabplatzern, einem verbogenen aber richtbaren Bowdenzug - und
sofortigem Karies am SG90. Das wurde dann vorsichtig
ausgeschnitten und durch ein HXT900 ersetzt. Seitdem rennt das
sauber und leise.
Die Motorleistung reicht völlig aus, um senkrecht zu steigen.
Wirklich senkrecht. Mehr ist absolut nicht nötig, in Verbindung
mit der 10x5 Graupner Slowflylatte ist das eine gute
Motorisierung. Das Gite an der Graupnerlatte ist, das sie auch bei
Bodenkontakt sich eher verbiegt als zu zerspringen. Besser als
APC-E meiner Meinung nach.
Der Stromverbrauch liegt mit 32A Spitze im Rahmen, gemessen mit
dem Turnigy Wattmeter und mit einerm Zippy 2200 20C Akku. Der
bricht bei Vollast auf 10,7V ein. Geht. 350 Watt liegen dann an.
Daher sind auch die Flugzeiten, mit überwiegend Halbgas (was sehr
scale ausschaut) recht gut: 12 Minuten sind drin, der Akku sinkt
dann auf 11V ab. Wenn man mehr Gas gibt oder es windig ist, lande
ich aber nach 10 Minuten, die Motorisierung zieht bei höherem
Gasanteil doch recht gut Strom.
Das Flugverhalten ist etwas zappelig auf den Querrudern, da sind
30% Expo schon nötig. Auf Höhe und Seite sind 20% eingestellt, nötig
sind die aber eher weniger. Man kann die Gemini fast auf der Stelle
drehen, sie ist unglaublich wendig! Langsam Fliegen geht auch
super, macht Landen doch durchaus machbar. Mit Kopfstehen habe ich
auf meinem geteerten Feldweg eher weniger Probleme, mehr damit,
das er halt nicht breit genug ist zum Auslaufen lassen. Auf dem
Platz ist das halt auch so eine Sache, aber da ist wenigstens
genug Platz für die Kleine...
Der Zug passte bei mir mit den normalen Einstellungen, aber
Sturz... eiwei. Acht (!) Umdrehungen waren nötig, damit sie bei
Halbgas nicht mehr stiegt und erst danach snft die Nase hebt, wie
ich das gewohnt bin. Segeln tut sie so überraschend gut.
Trotz des größeren Motors sind bei mir immer noch 30g Blei in
der Nase nötig gewesen um den Schwerpunkt zu treffen. Durch die
Flexibilität des Spinners aus Elapor bröselt von dem die Farbe
ratzfatz ab. Das ist schade. Auch an den Radschuhen bleibt die
Farbe nicht gut haften und bröselt schnell ab, denn die Radschuhe
verformen sich bei härteren Landungen etwas mit, formen sich aber
wieder zurück. Die Farbe ist da nicht flexibel genug.
Was sie gut kann:
- Unendlich senkrecht Steigen und dabei Rolle auf Rolle drehen,
sieht einfach stark aus mit der Gemini
- Tiefe, laaaangsame Überfüge oder entspanndendes Rumgondeln im
Abendrot bei Halbgas und knapp darunter
- Trudeln, Abfangen, irre enge Kurven drehen, Rollen machen... die
Gemini ist der ideale Kunstflugtrainer finde ich
- ab und an mal Vollgas rein und einfach durch die Luft donnern,
macht mit dem Dingen auch Spaß
- Taxiing am Boden sieht erwachsen aus bei passendem Untergrund
(kein normalhohes Gras!)
Was sie nicht so gut kann:
- Nach dem Landen Kopfstände vermeiden. Ernsthaft. Unser Verein
hat eine Teerpiste (da geht es gut) und einen Golfrasen (da nicht
immer) - trotzdem endet jede vierte Landung mit einem Kopfstand,
spätestens beim Ausrollenlassen oder sogar nur beim Taxiing zurück
zur Pilotenbox. Gezogenes Höhenruder ist da Pflicht.
- Beim Start mit Seitenwind hat sie die Tendenz abzukippen schon
beim Start, was dann hässliches Schleifen der Flächenenden auf
der Startbahn verursacht.
- Das Akkufach ist von der Größe her wirklich grenzwertig.
Ehrlich. Ich würde lieber schwerere Lipos verwenden als 30g Blei
in der Nase zu haben, aber so ist es halt.
Ansonsten:
Ein wirklich vielseitiger Spassflieger, der leider nicht überall
starten und landen kann, aber nen Hingucker ist und Mit Wind und
Wetter klar kommt. Leider nicht ganz billig, aber: Lohnt sich.
Insgesamt ein stabiles und
alltagstaugliches Qualitätsmodell von MPX.
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Letzte
Aktualisierung am 15.06.2010 |
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