Multiplex Twister

 Multiplex Twister


Diesmal sollte es bis zum nächsten Flieger nicht mehr so lange dauern - aber der Erstflug hat sich dann doch noch reichlich verzögert. Kurz vor Weihnachten (also mitten in der Bastelhauptsaison), überlegte ich mir, wie es wohl wäre, mal mit einem Jet zu fliegen. Nach wie immer reichlich Recherche kristallisierte sich heraus, das Multiplex auch hier ein Angebot hat, was aber so die eine oder andere Macke hat. Der Twister ist ein Impellerjet (d.h. er hat eine elektrische Turbine eingebaut statt einer "echten" Modellturbine, die mit Nitro betrieben wird - von einem Propeller will ich bei 50000 Touren mal nicht reden und der Begriff Impeller klingt einfach blöd... Optisch und auch akustisch sind sie echten Jets schon nicht unähnlich, und ich hoffte, das er nicht so laut wäre, das die Nachbarn meines Hauptfluggebiets sich daran stören würden, wenn ich mit der "Schaumwaffe" dort auftauchen würde.

Allerdings stand bis dahin noch so einiges ins Haus. War das Modell an sich doch nach ein paar Anläufen gebaut, machte mir dieses mal die Elektrik zu schaffen. Zunächst erwies sich der geplante Billigregler aus Fernost als zu schwach und wurde viel zu heiß. Der dickere Regler hatte dann leider keine Stromversorgung für die Servos - also musste dies nachgerüstet werden. Und zu guter Letzt verursachte das Ganze Störungen in dem günstigen Empfänger, den ich einsetzten wollte. Also musste auch dieser durch einen besseren ersetzt werden, der sich aber auch nicht immer als 100% störfest erwies. Auch der Akku, der zum Einsatz kommt, ist trotz Hongkongware nicht der günstigste - dieser Motor schluckt schon mehr Leistung, als die kleineren in ES und TS2. Langer Rede kurzer Sinn: Trotz Baubeginn Jahresende 2008 war der Vogel bis Anfang März 2009 noch immer nicht in der Luft. Baukosten: Insgesamt das anderthalbfache von meinem TS2. Bisher der teuerste Vogel in meinem Sortiment. Aber Jets fliegt ja auch nicht jeder... :-)

Der Schub liegt in der Serienausstattung bei mickrigen 650g - und das bei einem Startgewicht von rund einem Kilogramm. Also senkrecht gehen - geht da nix. Und die Videos von den schlingernden Starts bei anderen Piloten versprachen nichts gutes - entsprechend wurde der Erstflug auch direkt eine Stecklandung. Autsch. Die zerkneulte Nase konnte ich aber richten und die weiteren Versuche wurden immer besser. Allerdings ist der Twister deutlich störungsanfälliger als meine anderen Flieger - letztlich in den Griff werde ich das wohl nur mit 2,4Ghz technik bekommen. 

Und als Nachtrag hierzu:
Nur ein paar Wochen später war es leider soweit, der Twister fiel komplett aus. Durch eine der zahlreichen Störungen im 35Mhz Band auf meiner Flugwiese, hat sich der Twister beim Landeanflug kurzzeitig senkrecht nach oben gestellt - das Höhenruder schlug für fast eine halbe Sekunde voll aus. Jeder Rettungsversuch war hier unmöglich und der Jet krachte runter. Nach Reparatur des Elapors stellte sich beim nächsten Startversuch dann heraus, das die Impellereinheit böse angeknackst war, denn mir flogen alle Schaufeln entgegen. Sehr unschön. Wirtschaftlicher Totalschaden leider. 

Glück im Unglück: Modellbau Jäggle machte just zu dem Zeitpunkt wg. Geschäftsaufgabe einen Räumungsverkauf und für unter 130 Euro stand wenige Tage später ein neuer Twister im Bastelzimmer. Dieser flog dann dank mannigfaltiger Entstörmassnahmen recht problemarm, wenn auch hier der Erstflug in die Erde ging (Doofer Fehler: Höhenruderverschraubung nicht fest geklebt) und eine Störung im Flug ihn einen Absturz in ein Brennesselfeld bescherte. Kann auch sein, das der Regler nicht ganz wollte, ich habe schon zweimal im Flug kurz Abschalter gehabt trotz 45A Belastbarkeit...

Derzeitiger Zustand: Nummer Zwei fliegt.
Baubericht: 

Dieser Baubericht befasst sich mit dem “Twister”-Jet von Multiplex. Die Beschaffung dieses vollständig aus Elapor gefertigten Impellerjets als Neuware erfolgt über diverse Onlinehändler als auch via eBay. Meiner stammt von Modellbau Wiggerich, dort kostet er derzeit um die 150 Euro. Für einen Schaum-Impellerjet inzwischen eher im mittleren bis höheren Segment der Preisskala. Andere Jets wie der Robbe AMX oder Graupners F35 liegen preislich darunter, bzw. bieten bei vergleichbarem Preis mehr Ausstattung, aber Anfang 2009 war der Twister nicht unbedingt das schlechteste, um in den Impellerflug einzusteigen.

Nach Rekordzeit kam dann ein übersichtlicher Karton bei mir zuhause an – da sollte der Jet drin Platz finden? In der Tat. Die Elaporteile waren in einem Transportrahmen aus Styro eingepackt und konnten so nicht verrutschen. Genial. Alle Kleinteile zur Anlenkung waren dabei, wie auch Impeller und Motor. Leider kein Regler, MPX verbaut halt keine Billigprodukte aus China. Obwohl der HImaxfan doch auffällige Ähnlichkeiten zum Wemotec Minifan hat, aber das ist ein anderes Thema, wer da von wem abkupfert…

Da ich von meinem ersten Twister (der durch einen Absturz wegen Funkstörung endgültig Schrott war) praktisch alle Teile da hatte, wartete ich nur noch auf einen neuen Regler. Ich hatte diesen im Verdacht, die Störungen verursacht zu haben. Entsprechend war auch dieser Bau nicht sofort umzusetzen und dauerte ein paar Wochen…

Letztlich sind folgende Komponenten drin verbaut, zu den Modellkosten kamen also diese noch hinzu:
Wiggerich Empfänger Graupner R16scan 35Mhz A-/B-Band 1 69,00 € 69,00 €
Hobbycity Zippy Flightmax 3000mAh LiPo Akkupack 3S1P, 11,1V, 20C Dauer, 30C Peak 1 25,00 € 25,00 €
Hobbycity Hochstromstecker Deans 2 0,60 € 1,20 €
Hobbycity Hochstrombuchse Deans 2 0,60 € 1,20 €
Wiggerich Regler Protronik 40A 1 44,90 € 44,90 €
Hobbycity Servo HXT900, Micro-Powerservo 3 3,50 € 10,50 €
Hobbycity Servo HXT500, Micro-Powerservo 1 2,50 € 2,50 €
Hobbycity Servoverlängerungen 30cm 2 0,75 € 1,50 €
Hobbycity Servo Y-Kabel 15cm 1 1,25 € 1,25 €

Preise, Stand 07/09 Summe: 157,05 €

Wenn man auf 2,4Ghz Technik setzt, sind auch andere Regler möglich, etwa der 60A Mystery Regler und ein UBEC dazu. Da kann man gut und gerne 40 Euro mit sparen. Funktionieren tun die von der Leistung her sauber im Twister, an 35Mhz gab es aber bei mir eklatante Störungen.
Preislich liegt der Twister damit recht hoch, mit allem Drum und Dran und Versandkosten fliegen hier insgesamt um die 350 Euro durch die Luft. Da tut ein Verlust schon richtig weh. Hätte man einen Chinaregler genutzt und den später von mir verbauten AR500 Empfänger von Spektrum bei 2,4Ghz, dann wäre das ganze Projekt unter der 300 Euro Grenze geblieben.

Dennoch: Nicht eben billig, der Jet. Bisher von den Kosten her mein Spitzenreiter.

Los geht es mit dem Aufbau. Die Teile also endgültig aus der Packung genommen worden, grob aneinander gehalten worden – schien zu passen.

Im Vergleich zum originalen Twister wird bei mir ein Seitenleitwerk mitverbaut, das dient dann dazu, Kurven sauberer fliegen zu können – und ich stehe einfach auf ein funktionierendes Leitwerk. Außerdem soll man eigentlich zwei Stahlkugeln im Heck als Ballast verbauen, aber statt totem Gewicht nehme ich lieber ein funktionierendes Leitwerk und schwerere Servokabel mit bzw. einen Servo fürs Leitwerk.
Zum Bau des Ruders trenne ich mit einem Cutter das angedeutete Ruder aus dem Leitwerk heraus und montiere es später mit zwei Scharnieren. 

 

An dieser Stelle wird dann auch schon das restliche Leitwerk lackiert, ich nutze dazu schlichten Autolack aus der Sprühdose, zum „Abkleben“ dient Alufolie, die mit einem Gummiband gehalten wird. Nicht optimal, geht aber.

 

 

 

 

Zurück zum Ruder. Zwei Schlitze werden in das Leitwerk gemacht, am Ruder an gleicher Stelle ebenfalls. Je ein Tropfen Sekundenkleber rein, das Scharnier dazu und aufpassen, das kein Kleber in das Scharnier an sich läuft. Anpassen – fertig. Die Scharniere sind damit im Leitwerk drin, ins Ruder kommen sie bei mir erst nach der Lackierung.

 

 

 

Im nächsten Schritt klebe ich bereits die Servohörner der Querruder ein, das stört nicht und man spart Zeit. 

 

 

 

 

 

 

Direkt danach geht es an die Rumpfteile, hier muss ein bisschen geschnippelt werden. Am vorderen Rumpfende muss man einen Querträger wegschneiden, hier lohnt sauberes Arbeiten.

 

 

 

 

 

Legt man danach die Rumpfteile aneinander, erkennt man schon gut, wie der Rumpf in etwa ausschaut. Es lohnt sich, jetzt schon die Passgenauigkeit zu kontrollieren.


Anschließend verklebt man die beiden Rumpfteile miteinander. Hier sollte man nicht an Kleber sparen, der Teil muss was aushalten. In der Anleitung ist gut zu sehen, wo hier Kleber hinmuss.
Hat man dann jeweils Vorder- und Rückteil miteinander verklebt, sollte man nach Trocknung die beiden Teile aneinander halten. Auch das passt klasse.

 

Noch sollte man die fertigen linken und rechten Teile nicht aneinander verkleben, ich habe nun erstmal die Halter für die Haube verbaut. Dazu einfach die beiden Teile in die Seitentaschen im Cockpitbereich einkleben. Die Gegenstücke kommen dann später in die Haube. 

 

 

 

 

Ich habe hier meine alte Haube verwandt, die sah noch gut aus. Ansonsten halt den Edding zücken und hier noch die Haube passend schwärzen.

 

 

 

 

 

Nächster Schritt war dann der Einbau des Ruders in das Leitwerk. Die Lackierung war flott erledigt, Latexhandschuh an, Ruder festhalten und dann mit der Dose drauflos. Ging gut. Trocknen lassen und das Scharnier dann mit einem Tropfen Sekundenkleber einkleben.

 

 

 

 

Der nächste Schritt war mal wieder so richtig dämlich, wenn man ihn nicht konsequent macht: Gewindeschraube in die Servostangenhalter rein und dann die Mutter mit Sekupapp sichern. Wenn man das nur bei drei von vier Muttern macht, fällt der Erstflug aus wie meiner: Nach 200m in den Boden, weil das Höhenruder nichts mehr macht. :/

 

 

 

Testweise das Leitwerk zusammengesteckt: Sah schon gut aus. Aber noch fehlt der Servo, der es antreiben soll…

 

 

 

 

 

 

Aber zuerst ein bisschen was fürs Auge – mit einem Edding wird die Düse innen und außen geschwärzt, soll ja nicht ganz so nach Styro aussehen das Dingen…

 

 

 

 

 

Um den Servo am Ruder anzusteuern, kommt auch hier ein Hebel rein, dazu sollte man den passend lackieren und ein Nest bauen. 

 

 

 

 

 

 

Um das Nest anzuzeichnen habe ich einfach den Halter mal ins Elapor gedrückt, der Abdruck zeigt schön, was tiefer und was weniger tief ausgeschnitten werden muss. 

 

 

 

 

 

Ich habe natürlich prompt den Hebel falsch herum eingeklebt. Mist. Geht aber auch so….

 

 

 

 

 

 

Nun ging es an die Querruderservos, hier wanderten die beiden aus meinem alten Twister rein. Die HXT900 passen genau in die Öffnungen rein, ein bisschen Tesafilm drum und mit Sekundenkleber eingeklebt. Leider sind die Servokabel etwas kurz, daher nutze ich je ein Servoverlängerungskabel. Die Kabelschächte werden hier mit einem Cutter entsprechend erweitert.

 

 

 

Ich hab dann mal zur Längenbestimmung der Kabel den Twister grob zusammengesteckt – sah schon richtig nach Jet aus. Das wurde dann auch direkt zur Bestimmung des Schwerpunkts und der Funktionsprüfung aller Servos und ihrer Laufrichtung genutzt: Lief tadellos.

 

 

 

 

Nächster Schritt ist aber viel wichtiger  - das Verlegen der Servokabel. Das Seitenruderservo ist eine ziemliche Fummelei, denn es ist ja nicht vorgesehen. Man macht ein passendes Loch in das Seitenruder und klebt dort das Servo ein, für die Kabel wird ein dünner Schlitz gemacht und ein Stück der Leitwerkshalterung entfernt. Das Bild erklärt das hoffentlich ganz gut…

 

 

 

Auch im Rumpf muss hier etwas Material entfernt werden, so passen Kabel und Stecker gut rein. Da ich ja hinten nicht nur Höhe, sondern auch Seite per Servo steuere, muss ich den Schacht nach hinten für das Kabel erweitern. Dazu kommt noch, das ich verdrilltes, dickeres Kabel verwende um Störungen zu minimieren.

 

 

 

Das wird noch zusätzlich mit Alufolie abgeschirmt – der erste Twisterverlust saß mir noch in den Knochen…
Das Höhenruderservo habe ich aus Platzmangel nicht per Stecker verlängert, sondern direkt verlötet. Hoffen wir, das es nie getauscht werden muss…

Nach der Bearbeitung der Kabel mit Alufolie geht es ganz schön eng hier zu, es passt aber noch so eben.
Schon mal ein testsitzen der Komponenten und Funktionsprüfung der Kabel: Alles sauber. Dazu einfach den Rumpf mit Gummibändern zusammenpacken, so sieht man, wo noch angepasst werden muss, wenn die Kabel vorstehen. Noch ein Tipp für die 35Mhz Fraktion: Klebt einen Strohhalm in die Antennenhalterung rein, das erleichtert den Umbau der Antenne ungemein. Bei 2,4Ghz ist das allerdings wurscht.


Die Querruder wurden von mir mit einem Y-Kabel angebunden, da meine damalige Funke keine Querruder einzeln ansteuern kann. Ist beim Twister aber gut möglich, ihn ohne Differenzierung zu fliegen, er ist gerade noch gutmütig genug dafür.

 

Nachdem nun die Elektrik so gesehen verstaut ist, kann der Rumpf zusammengeklebt werden. Ich schwöre hier auf eine Kombination von Sekundenkleber und doppelseitigem Teppichklebeband. So ist der Rumpf beim Verkleben noch etwas manövrierbar um ihn genau auszurichten. Dennoch ist hinterher die Verklebung sehr stabil und vor allem auch im Crashfall halten die Teile aneinander, wenn die spröde CA-Verklebung bricht. Das Teppichband ist da ja flexibler. Den Rumpf kann man nun verkleben, man sollte da ruhig von der Spitze her anfangen, das geht am besten.

Sobald der Rumpf fest verklebt ist, kann man nun das Höhenleitwerk verkleben. Mit einem Geodreieck kurz die Rechtwinkligkeit geprüft, aber MPX arbeitet hier sehr präzise. Immer wieder super, wie genau die Teile zueinander passen.

Wenn das Höhenleitwerk sitzt, kommt der Seitenruderteil dazu, auch hier hilft das Geodreieck zur geraden Verklebung. 

 

 

 

 

 

 

Wichtig war hier der Sitz des Servokabels im selbstgeschnitzten Schacht, wenn das nicht gut ist, ist das Leitwerk insgesamt schief!

 

 

 

 

 

 

Sobald das Leitwerk nun komplett ist, können wir die Flächen einkleben. Diese sind gut vorgeformt und können mit reichlich CA verklebt werden. Auch hier ist auf exakten Sitz zu achten, die Form gibt das aber schon gut vor.

 

 

 

 

Als nächstes kommt der Verstärkungs-Stab in die Flächen, er wird durch ein Loch im Rumpf gefädelt und mit einer guten Menge CA-Kleber an den Flächen verklebt.

Die Servokabel kommen um den Stab drumherum, nicht dahinter!

 

 

 

 

So sieht der Flieger schon recht komplett aus, es fehlt aber noch das Herz: Regler, Motor und Impeller. Der Motor ist schon von MPX vorverbaut in der Impellereinheit, Goldkontaktstecker sind auch schon dran. Also flugs an den Regler passende Buchsen gelötet und den ganzen Salat am Empfänger angeschlossen. 

 

 

 

Den Regler montiert man später mit etwas Teppichklebeband in einen Schacht unter den Impeller, die Kabel zum Motor werden drunter durch geführt und gehen hinten in den Motor rein. Der Impeller wird mit zwei Streifen Klebeband an der Wartungseinheit fixiert. Reicht völlig aus.

 

 

Die Laufrichtung zu testen ist wichtig bevor man ihn einbaut, nachher kommt man zu einer Korrektur der Verkabelung nur noch schlecht dran.

 

 

 

 

 

 

Aber in meinem Fall klappte alles, der Impeller gab mächtig Schub – also konnte ich Regler und Impellereinheit im Rumpf verbauen. 

MPX sieht hier vor, den Impeller in eine Wartungseinheit einzukleben und diese dann mit dem Regler in den Rumpf mit Tape zu verkleben. So kann man später noch an den Impeller gelangen. In meinem Fall gibt es aber hier zwei Passprobleme: Zum einen ist der Regler größer, als der Schacht, zum anderen blockieren die Servokabel den oberen Ausschnitt für den Impeller. 

 

Für den Regler lässt sich mit dem Cutter Platz schaffen. Für die Servokabel habe ich ein bisschen Material an der Impellerhalterung weggeschmirgelt, aber optimal war der Sitz trotzdem nicht. Besser ging es aber nicht, der Bauteil wurde dann so mit Tape verklebt. 

Hier wäre ein bisschen Nacharbeit noch irgendwann zu machen und dann die Wartungseinheit mit einigen Klebepunkten zu sichern. Wäre besser.

 

 

Als einer der letzten Schritte wird dann das Reglerkabel zum Akku nach vorne verlängert. Ich habe das mit einem Deansstecker und Buchse abnehmbar gemacht um die Impellereinheit im Zweifelsfalle komplett demontieren zu können. Damit genug Platz war, wurde auch hier der Schacht verbreitert, erneut durfte ich dafür das Cuttermesser zücken... Anschließend wurden dann mit Panzertape die Kabel befestigt, auf ein Einkleben mit Sekundenkleber wurde bewusst verzichtet.

Ein Einstellen der Ausschläge war bei meiner Funke nicht nötig, diese passten auch so schon. Einzige Einschränkung war der Mangel an Differenzierung beim Querruder, aber es ging auch so.

 

Schwerpunkt war soweit auch einfach einzustellen, unterm Twister gibt es zwei kleine Knubbel, die den Schwerpunkt markieren. Mit einem 3S 3300er 20C Akku muss dieser fast bis ans hintere Ende des Twisters, ein 3S 3000er 20C kommt ziemlich in die Mitte. Ein leichter 2800er Billiglipo (mit echten 8C) muss nach ganz vorne, hat sich aber als zu schwach im Betrieb erwiesen. Mit meinem Twister scheint das Maximum an mitnehmbaren Akkus so bei ca. 3600mAh zu bewegen, größere Akkus passen vom Platz, aber kaum noch vom Gewicht her. Da hätte ich dann im Heck die beiden Ballastkugeln einbauen müssen, auf die ich wegen der schwereren Servokabel und dem Seitenruderservo verzichtet habe. Auch wegen der nicht eben hohen Motorleistung verbieten sich noch schwerere Akkus von selber.


Flugbericht

Soweit zum Bau - mittlerweile fliege ich meinen Twister zwar nicht zu oft, aber immer wieder mal wenn mir der Sinn nach Nervenkitzel steht und das Wetter mitspielt.

Start ist (wenn der Schwerpunkt stimmt!) nicht zu schwierig, ein paar Schritte Anlauf und den mit Vollgas röhrenden Twister in einem leichten (!) Winkel nach schräg vorne gerade werfen. Dann Durchsacken lassen, er nimmt nun Fahrt auf und nach ca. 50m Flug sanft Höhenruder ziehen. Mit einem guten Akku gehen dann 30 Grad Steigflüge mit sanften, schönen weiten Kurven.

Was er toll kann:
- weiträumiges Fliegen wie ein Jet
- schnelle Rollen
- tiefe Überflüge mit passendem Sound

Was geht und mir immer noch Nervenkitzel verursacht:
- Loopings (da neigt er zum Strömungsabriss, also nicht zu eng!)
- Rückenflüge (geht gut, aber man ist halt nervös...)
- senkrechte Sturzflüge und dann mit gutem Speed tief vorbeizimmern

Was nicht gut geht:
- enge Kurven
- plötzliche Geschwindigkeitswechsel, besonders: Gasgeben
- steiles Steigen

Er will vorausschauend geflogen werden, aufgrund der bescheidenen Motorleistung (Nur 650-680g Schub mit gutem Akku bei 1kg Gewicht!) fliegt er nicht soooo jetmässig, wie man das erwarten könnte, die Flugzeit ist nicht sehr lang (3000er Akku - max 6,5 Minuten, 3300er Akku um die 7.) und man muss wirklich gute Akkus nutzen. Mit einem billigen "35C" Mysteryakku fliegt er zwar, hat aber deutlich weniger Schub (600-550g) und fliegt noch mehr wie ein nasser Sack. Die Akkus überleben das auch nicht lange. Also mindestens gute Turnigys (30C) oder Zippys (20C) nutzen. Dadrunter geht nix. Auch mit 35Mhz ist er ein anfälliger Flieger, besser direkt mit 2,4Ghz einsteigen.

Aber er hat nicht nur negative Seiten, was toll an ihm versus viele andere Impellerjets aus Styro ist:
Material und Konstruktion.
Das Elapor rettet viel, manch anderer Jet wäre nur noch Flocken, den Twister dagegen verbiegt es nur die Nase etwas, wenn er aus 20m Höhe runterknallt. Handstarts sind einfach und verlässlich alleine machbar. Und Landen ist easy, es braucht nur viel Platz: Mit minimalem Gas (sonst wackelt er!) im tiefen Flug ankommen und dann ein bisschen Höhe geben, so landet er fast von alleine. Kurz vorm Aufsetzen Höhe raus, damit er nicht nur auf der Düse landet, das schont das Material.

Fazit:
Toller Jet zum Einsteigen in die Impellerfliegerei mit ein oder zwei Macken. Mehr Leistung wäre sinnvoll, ein Verkauf "nackt", also ohne die Impellereinheit DRINGEND erforderlich.

Flugbilder:

(Besten Dank an Dirk vom RCM Gummersbach, der auf dem EasyStar Fanpagetreffen 2009 eifrig Fotos gemacht hat!)

Letzte Aktualisierung am 10.12.2009