|
|
|
Multiplex
Cargo |
|
|
|
Multiplex Cargo
Manchmal
werden Träume auch mal wahr...
Im Sommer 2009 war ich immer wieder
mal mit offenen Augen unterwegs in diversen Foren und Börsen und
schliesslich hatte ich einmal Glück: Eine MPX Cargo, noch
original verpackt wurde zum Verkauf angeboten. Die meisten Käufer
wurden durch Preis und Versandkosten abgeschreckt - und so landete
das gute Stück bei mir. Seitdem ich im Sommer 2008 in Oppingen
bei einem Multiplexmitarbeiter eine Cargo gesehen hatte, wollte
ich unbedingt auch so ein Prachtstück haben. Nicht als Allerwelts
und Alltagsflieger, aber als Sonntagsshowmodell und für Shows als
schickes Großmodell. Und sie sollte was besonderes werden - mit
Brushless natürlich um jederzeit genug Leistung zu haben. Als
viermotoriges Schaummodell ist die Cargo mit an der Spitze dessen,
was es als Schaumwaffle zu kaufen gibt - und mit über 1,6m
Spannweite ist sie beeindruckend gross und auch schwer. Nicht
leicht zu fliegen, aber: Der Hammer...
Mittlerweile dient sie mir genau
dazu - ich fliege sie eher selten, ein bis dreimal im Monat nur,
aber der ganze Platz schaut dabei zu, von den Schaumwafflern bis
zu den Jetfliegern - auch schön. Und die Fallschirmabwürfe sind
immer der Hit...
|
|
Derzeitiger Zustand: Fliegt.
|
|
|
Baubericht
Multiplex Cargo - Chromfinish und Brushless |
|
Dieser Baubericht befasst sich mit der
“Cargo” von Multiplex, einem Transportflugzeugmodell von meinem
Lieblingshersteller MPX. Die Beschaffung dieses vollständig aus
Styropor und Holz gefertigten Flugzeugs war in meinem Fall denkbar
schwierig, denn die Cargo wurde um 2006 aus dem Programm von
Multiplex gestrichen. Da ist ein Neukauf Mitte 2009 fast unmöglich
– letztlich habe ich aber zwei Quellen aufgetan, einen Händler
aus Kaufbeuren, bei dem ein netter Forumsteilnehmer eine Cargo
entdeckt hatte und dann noch ein Verkauf im RClineforum. Letzterer
war deutlich günstiger, sogar unter dem Preis, der zuletzt für den
neuen Cargobausatz verlangt wurde – also habe ich da zugeschlagen
und bei einem meiner zahlreichen Besuche im Ruhrgebiet den Schlenker
nach Münster hoch gemacht und die riesige Box abgeholt.
Zum Glück fahren wir mittlerweile einen Kombi – in den Fiesta wäre
die Box niemals reingegangen. Ein gigantisches Teil, denn der Rumpf
der Cargo ist in einem Stück geschäumt. Kennt man von Elapor oder
EPP-Fliegern sonst gar nicht. Ein kurzer Blick in den Karton: Bis
auf eine kleine Druckstelle am Rumpf und einem schlecht geschäumten
Motorhalter (das war sicherlich schon original Mist, liest man heute
noch in Foren, das da MPX bei der Cargo ab und an Probleme hatte)
alles in Bestzustand. Das hatte sich gelohnt! Die Teile waren in
reichlich Blasenfolie eingepackt und noch mit Zeitungspapier
fixiert. Das war zwar nicht original, aber so wusste ich, seit wann
die Cargo eingepackt war: Frühjahr 2007.
Die Kleinteile zur Anlenkung waren dabei, wie auch ein Fahrwerk.
Fein. Dazu gab es noch ein 4er Bürstenmotorsatz, den ich aber nicht
verbauen wollte. Die restlichen Kleinteile hatte ich bereits von
anderen Projekten übrig bzw. hatte ich in den Wochen vorher
irgendwann besorgt. Aber es war noch lange nicht alles da – und
manches stellte sich als nicht passend heraus. Aber man lernt ja. So
gingen diverse Wchen ins Land wo ich auf passende Teile wartete…
Der Bau dauerte letztlich vom Herbst 2009 bis ins Frühjahr 2010,
zum einen wegen der Komplexität der Cargo (das ist eindeutig kein
Modell von MPX, das in 2 Stunden fertig ist – oder an einem
Abend…), zum anderen wegen der Umbauten die ich vornahm, aber auch
nicht zuletzt, weil mich ab und an die Motivation verließ, mich mit
dem Riesendingen zu beschäftigen und anderes dazwischenkam.
Einerlei.
Letztlich sind folgende Komponenten drin verbaut, zu den
Modellkosten kamen also diese noch hinzu:
RClineforum MPX Cargo 1 118,00€ 118,00€
Wiggerich Empfänger AR6200 Spektrum 1 69,90€ 69,90€
R2Hobbies Servo Turborix MG995 (Schacht) 1 8,19€ 8,19€
R2Hobbies Servo Turborix 16g Std (QR) 2 3,46€ 6,92€
Hobbycity Servo HXT900 (SR) 1 2,35€ 2,35
Multiplex Servo Nano Pro MG (HR) 1 30,90€ 30,90€
eBay Regler Mystery 30A BEC 4 0,00€ 0,00€
eBay Motor Mystery 1700 2836 4 15,00 60,00€
eBay UBEC KDA3A 1 4,50€ 4,50€
Hobbycity Mitnehmer 6/4mm 4 1,45€ 5,80€
Hobbycity Hochstromstecker Deans
1 0,60 €
0,60 €
Hobbycity Hochstrombuchse Deans
1 0,60 €
0,60 €
R2Hobbies Servoverl. 30cm + 1Y-Kabel
3 1,50 € 4,50
€
Hobbycity Zippy 5000mAh LiPo, 11,1V, 15C 1
18,60 € 18,60 €
Für die Schönheit:
eBay Oracal 351 Chromfolie 5m 1 8,55€ 8,55€
eBay Oracal 651 RAL7004 Folie 5m 1 8,55€ 8,55€
Preise, Stand 03/10
Summe: 348,96 €
Ich muss dazu sagen, das der 6200er Empfänger schon von meiner EF16
da war, die ich auf einen AR500er umgerüstet habe und auch der
Servo fürs Höhenruder war schon da. Den hatte ich beim
Modellflugfestival in Oppingen 2009 bei der Verlosung gewonnen. So
gesehen habe ich also ein kleines bisschen Geld gespart – dennoch:
Autsch.
Und auch bei den Servos gab es Theater: Eines der beiden
Standardservos für die Fläche reagierte nicht immer, da war eine
kalte Lötstelle drin. Aber nach einem Upload eines Videos mit dem
Problem zu Youtube und zwei eMails kam dann kostenfrei Ersatz von
R2Hobbies. Nicht schlecht. Das alte Servo liegt nun bei mir als
Testteilchen bzw. wartet darauf, mal von mir repariert zu werden.
Als Props wollte ich die beiligenden MPX 5x4 Props verwenden, ich
hatte eine der letzten gefertigten Cargos erwischt, denn hier lag
einmal ein Viererpack Günniprops bei UND ein Viererpack der MPX
Schrauben. Warum, wieso: Keine Ahnung. Aber was ich wusste: Mit
meinem 3S Lipo und den Mysterymotoren würde ich je Motor mit der
Schraube nur ca. 12A verbrauchen bei Vollgas. Und dabei 450g Schub
erzeugen. Das mal vier: Unter 50A Gesamtlast und dabei satte 1,8kg
Schub – das ist ein Wort. Mit den originalen Motoren erzeugt die
Cargo bestenfalls (Bürste an 8 Zeller Nimh) je 260-330g Schub (mit
dem MPX Prop weniger Schub, mehr Speed, der Günni halt mehr Schub,
weniger Speed), also insgesamt ein gutes Kilo bis knapp um die 1,3kg
Schub. Und das bei einem Gesamtverbrauch von gut 40A.
So komme ich zwar nicht auf ein 1:1 Verhältnis Schub zu Gewicht,
bin aber deutlich über der originalen Motorisierung. Nur: Es ist
halt deutlich teurer wegen der vier Motoren und der vier Regler, der
Verkabelungsaufwand ist gewaltig… naja.
Eine Aufrüstmöglichkeit gibt es aber: Ich kann durch andere
Mitnehmer die Günniprops montieren und würde mit diesen und der
gleichen Motorisierung bei gleichem Stromverbrauch satte 400g Schub
gewinnen und damit die 1:1 Marke wohl erreichen. Sagt zumindest
Drivecalc, aber ob das stimmmt? Eine Option für die Zukunft also.
Zur Flugzeit: Ich könnte in 6 Minuten den 5000er Akku praktisch
komplett leeren, nach 80% Entnahmeregel sollte ich für gute 5
Minuten Dauervollgas Strom haben. Das fliegt aber sicher keiner,
ausser mit einem Impeller. Ich ging daher davon aus, das ungefähr
eine Minute Vollgas drin sind und dann 8-10 Minuten mit Halbgas und
darunter, was vermutlich noch viel zu viel ist. Wenn ich mit
Drittelgas wie bei der TS2 auskommen würde, sollten damit
Flugzeiten bis zu 12-13 Minuten machbar sein ohne die Akkus zu
killen. Das dürfte reichen.
Ohne Versandkosten liege ich also bei um die 350 Euro Marktpreis.
Eiwei. Das mit Abstand teuerste Modell was ich gebaut habe. Dafür
auch mit Sicherheit eines der beeindruckendsten und sicher das,
woran ich am längsten gebaut habe. Ein echter
„Sonntags-Showflieger“, der mit Sicherheit nicht an jedem
Flugtag geflogen werden wird…
Zum Aufbau des Ganzen:
Beginnen wir mit den ersten paar Teilchen, ein Foto vom
"Auslieferungszustand", also wo alles noch fein im Karton
ist, fehlt diesmal. Mein Haupt zu Asche.
Erster Schritt war bei mir die Kabinenhaube. Ein eher übersichtliches
Teil, wo aber schon die ersten Sachen zu tun sind. Die Anleitung
sieht vor, das in den Boden ein Holzstück mit einem kleinem Dübel
eingeklebt wird, der dann über ein Gummiband die Haube am Rumpf
halten soll. Nun, wir sind da technisch inzwischen etwas weiter, bei
mir kommen hier stattdessen eine ganze Batterie an Neodymmagneten
zum Einsatz, die das in der Luft halten sollen.
Erster Schritt:
Aus dem Holzteilesatz werden die beiden hinteren Haubenteile
herausgenommen (bitte mit einem scharfen Skalpell nachschneiden,
sonst werden die Kanten unsauber) und dann mit Weiß-Leim oder wie
bei mir mit Pattex "Kleben statt Bohren" aneinander und
dann an der Haube verklebt. Easy. Nächster Schritt ist dann das
Einpassen der Plastikwanne in den Rumpf, in den der Akku platziert
werden soll.
Aus dem ABS Teil ausschneiden, einsetzen und dann ab
dafür. Der obere Rand überlappt ein wenig das Styro, ein idealer
Platz um darunter die Magnete einzubauen. Und das ist der nächste
Schritt, ein wenig das Styro unterm Rand entfernt, Magnete rein und
festkleben. Um nun die Magnete auch an der Haube an die richtige
Stelle zu kriegen sollte man die Magnete auf die Oberseite der
Plastikschale setzen und einen Klecks Kleber dranpacken.
Dann die
Haube drauf und hoffen, das sie nicht am Kleber und am Plastikteil
festpappt sondern das die nur die Magnete festhält. Sollte das
klappen (gerne erst im dritten Anlauf) Mehr Kleber rund um die
Magnete und idealerweise noch Gewebeband drüber, damit es auch
wirklich hält. Bei mir sind nun 10 Magnete verbaut, 8 Stück 8x1mm
und ein Pärchen 8x2er an der Nase. Das hält ganz ordentlich.
Kleine
Verbesserung, die da direkt mit umgesetzt wurde:
Statt nur Klettstreifen am Boden der Wanne aufzukleben, die später
den Akku halten, wurde von mir ein richtiges Kletthalteband durch
den Wannenboden verlegt, der den Akku dann oben umschließen und
halten kann. Einfach zwei entsprechen breite Schlitze reinschneiden,
Band durchziehen und dann unten mit Geweband oder so fixieren, so
das es nicht rausrutschen kann.
Vorteil:
Es kann sich nicht so einfach lösen, sieht sauber aus und… naja.
Ich wollte es mal austesten.
|
Nächster
Schritt ist dann die Erstellung des Holzschachts bei mir gewesen.
Das Handbuch schlägt teilweise eine ganz andere
Montagereihenfolge vor, aber so ging es bei mir am besten vorwärts,
denn ich musste noch nicht auf fehlende Teile warten.
Dazu werden erstmal wie gehabt die Holzteile aus dem Teilesatz gelöst
und passend zusammengesteckt. Fertig sieht das schon ganz passend
aus. Kurze Sitzprobe im Flugi: Bei mir saß es auf Anhieb. Sonst
muss man hier nacharbeiten.
Wichtig:
Orientierung nach oben und unten beachten, sonst passen hinterher
die Bohrungen für die Flächenverbinder nicht mehr! Wenn das
soweit sitzt, kann man nun schon das Ganze Teil verkleben, so das
es nicht mehr auseinander fällt.
Aber
noch nicht in den Rumpf damit, schön außerhalb kleben.
|
Als
nächsten Schritt habe ich dann das Seitenruderhorn verbaut, da
wir hier einen Styroflieger haben, geht das am besten mit Epoxy.
Ich hatte leider nichts mehr da, daher griff ich zu Pattex Kleben
statt Bohren. Um hier montieren zu können, wird das Seitenruder
mit einem scharfen Cutter freigeschnitten, dann das Servohorn gemäß
der Anleitung gekürzt, die Holzteile aufeinander geklebt und das
ganze dann miteinander im Nest verbaut.
Man
sieht hier schon, wie einfach das heute bei Elapormodellen im
Vergleich ist…
Auch die Verstärkung des Höhenruders, damit durch das dünne
Styro an der Stelle keine Probleme auftreten, wurde nun schon
verklebt.
Dazu
wird der dünne Kiefernstab passend eingeklebt.
Und auch hier kann anschließend das Servohorn verklebt werden.
|
Mittlerweile
ist der Kleber am Rumpfeinsatz getrocknet und es geht zur Anprobe
mit den Flächen und dem Verbinderstab: Sitzt. Schön.
Dann
geht es nun weiter mit dem Einkleben der Servohörner in die
Querruder. Keine Überraschung, auch hier wieder eine gelungene
Menge des Klebers in das Nest rein, Servohorn drauf, andrücken
und trocknen lassen.
Kommen
wir zum Spornrad. Hier wird aus Holz eine Halterung gebaut, die
hoffentlich stabil genug ist, das Rad im Rumpf zu halten.
Dazu
wird aus vier Holzteilen und einem Stück Plastikrohr eine
Halterung zusammengeklebt, in die man dann das Rad von unten mit
dem Fahrwerksdraht einschiebt.
Zum
Kleben wird das Ganze fixiert, zwei Wäscheklammer halten hier
bestens.
Das
Endergebnis ist schon ganz nett, man fädelt noch einen Stellring
drauf und ich habe hier eine Unterlegscheibe auf dem Holz
verklebt. Das sollte die Reibung später deutlich reduzieren und
im Falle einer harten Landung den Stellring nicht so schnell im
Holz verschwinden lassen.
|
Wo
wir schon beim Fahrwerk sind, mache ich nun auch die Halter des
Hauptfahrwerks fertig. Hier ist viel Holz dabei, los geht es
wieder mit dem Lösen der Teile aus dem Bausatz. Ähnlich wie beim
Spornrad wird auch hier aus mehreren Teilen eine Halterung für
die vorgebogenen Drähte erstellt, das Ganze wird dann mit einer
guten Menge Kleber versehen und auch hier mit Klammern fixiert
getrocknet.
Stellringe
und Räder drauf und dann sieht das schon fertig aus.
Kommen
wir damit zum Einbau des Flächenverbinderrohrs. Dies wird in den
Flügel eingesetzt und dort mit einer nicht eben kleinen Menge
Kleber gut befestigt. Wenn diese Verbindung sich im Flug löst,
dann ist der Flieger weg – also hier lieber etwas zu viel als zu
wenig verkleben. Ich würde es heute mit Epoxy machen aber: Ich
hatte halt nichts da und daher ist auch hier der "Kleben
statt Bohren" Kleber genutzt worden.
|
Noch
ein paar Kleinteile die schnell zu machen sind: Die Griffschale
aus dem Holzbauteilesatz gelöst und schon mal in die kleinen
Styroteile eingeklebt, die später unter den Flügeln am Rumpf
sitzen werden.
Anschließend
(sobald das Rohr im Flügel trocken ist) kann dann die hölzerne
Flügelwurzel eingebaut werden. Auch hier wird diese mit einem
passenden Kleber einfach aufs Styro geklebt, überschüssiger
Kleber sollte hier aber glatt verstrichen werden, damit später
der Flügel auch in die Aufnahme am Rumpf passt.
Und
bevor es nun weitergeht habe ich auch noch eben die
produktionsbedingten Styroreste aus den beiden Kanälen entfernt,
in die man später die Kiefernverstärkungsleisten einklebt. Bei
Elapormodellen findet man da heute normalerweise eine lange
CFK-Stange und fertig.
Als
nächstes hatte ich mich an diversen Varianten versucht, die
Motoren zu befestigen. Da die kleinen Mysterys nicht mit viel
Befestigungsmaterial kommen, eine Rückwandmontage auch nicht geht
ist hier Bastelei angesagt. Erste Idee waren Holzschotte zu nehmen
und da dran die Mysterys zu verschrauben. Das wäre ein Möglichkeit,
gefiel mir aber nicht so recht, denn so wären die drehenden
Aussenläufer gefährlich nahe später an den Motorkabeln gewesen.
Und das schutzlos. Hmm.
Also
erstmal beseite gelegt und was anderes gemacht: Die Kabinenhaube
wurde verchromt. Ich hatte zuvor ein paar Bilder im RCLineforum
gesheen von jemandem, der auch seine Cargo im B17 Look gebaut hat,
und diese voll verchromt hat. Fand ich genial auch wenn er warnte,
das das viel Arbeit wäre. Meine Güte, hatte der Recht….
Mit
teilweise Streifchen von 5-8mm Breite wurde der Rumpf bei mir
beklebt, mit Sicherheit die Arbeit, die am längsten dauerte. Ich
weiß nicht wie viel, aber das komplette Flugzeug zu verspachteln,
abzuschleifen neu zu verspachteln, abzuschleifen und dann zu
lackieren wäre wohl deutlich schneller gewesen und hätte auch
gut ausgesehen.
Sei es drum.
Nach einer ganzen Weile war dann die Haube verchromt, die
Ausschnitte für die Fenster blieben für schwarze Folie als
Fensterersatz frei.
Ich
habe mir dann die orangene Folie geholt und damit dann das
Seitenruder verarbeitet. Immerhin ging das flott..
|
Danach
habe ich dann die Abwurfschachtdeckel vorgenommen und hier die
Verstärkungsleisten und Servohörner eingeklebt. Auch die kleinen
Plastikröhrchen, in die die Lagerdrähte für die Deckel kommen
wurden schon verbaut.
Und
wo wir schon beim Verchromen waren: Die Griffstücke unterm Rumpf
wurden verchromt. Aufgrund der Größe ging das recht flott.
Kommen
wir zum Einbau der Servos in den Flächen. Hier musste einiges an
Material weg, denn die alten MSX Servos gibt es nirgends mehr. Die
Turborixservos passten dann irgendwann in die umgebauten Nester
rein, wurden mit Tape umwickelt und eingeklebt.
Tipp:
Am Servo eine kleine Schleife vom Kabel legen, so kann man später
bei einem defekten Servo einfach das neue anlöten und muss nicht
größere Operationen starten… Hab ich natürlich nicht gemacht.
:/
Zurück
zu den Motoren: Hier hatte jemand aus dem Easystarforum eine
geniale Idee zur Montage: Einfach in alte abgeschnittene
Revelldosen einbauen. Super – nur hatte ich so was nicht da. Ein
paar Wochen nachdem ich in der Firma mal rumfragte, brachte mir
jemand ein paar leere Dosen vorbei und die Bastelei konnte
beginnen.
Zuerst
wurden die Dosen entleert und mit Nitroverdünnung (bäh!)
gereinigt. Dann der Wulst mit Dremel und Trennscheibe entfernt.
Und bevor es weiterging musste ich
ja noch die Motorhalter an die Dosen anpassen – wie macht man
das? Einfach – etwas Sandpapier mit Teppichband an eine der
Dosen ran und dann vorsichtig die Dose mit drehenden Bewegungen in
die Halterung reindrehen.
Das
Sandpapier nimmt etwas Styro weg und die Dose sitzt. Dann wieder
rausdrehen und säubern. Mit allen vier Halterunge gemacht hatte
ich so einen guten Platz für die Dosen geschaffen ohne Sturz und
Zug groß zu verändern.
Schon mal grob geschaut, ob das mit Regler passt… Joa, könnte
was werden.
Ich
habe dann mal geschaut ob alle Motoren und Regler auch gehen
(waren ok) und dann mal den Flieger im Rohzustand
zusammengesteckt.
Ganz
schön großes Teil…
|
Weiter
ging es nach einer längeren Pause – die Revelldosen wurden
nun als Motoraufnahme umfunktioniert. Dank des hervorragenden
Plans aus dem Easystarforum für die Montage des Motors in einer
Filmdose, hat mir netterweise ein Azubi aus der Firma einen
Metallstempel gemacht, auf dem die Dose dann einfach mit einer
Standbohrmaschine exakt gebohrt werden konnte.
Dann
noch an der Ecke der Dose die Öffnung für die Motorkabel
eingeschnitten und fertig sind die professionellen Halter. Noch
leichte Farbreste dran, aber auch das geht.
Die Motoren werden nun von innen in die Dose geschoben und außen
mit je 4 Unterlegscheiben unter und über den Bohrungen in der
Dose verschraubt. Hintersinn ist, das so ein kleiner Spalt zur
Belüftung des Motors auch vorne entsteht und der Sprengring auf
keinen Fall mit der Halterung in Berührung kommen kann.
Nach
einer kurzen Anprobe in der Fläche war dann klar, das das so
gut klappen wird – aber der Regler nicht hinter den Motor mehr
passt. Leider sind die Dosen nicht lang genug, um den
rotierenden Teil des Aussenläufers ganz abzudecken, so das hier
immer noch Gefahr besteht. Also müssen die Regler woanders hin.
Schade.
Nach
ein bisschen Probieren war klar: Sie müssen in die hintere
Styrowölbung rein bzw. auf das Fahrwerksholz geklebt werden.
Das ist nicht so schön, ging aber kaum anders. Die Wärmeentwicklung
der Regler macht mir eher weniger Sorgen, da nur 12A je Motor
abgerufen werden, und Vollgas wohl nur seltenst genutzt werden würde,
dürften die sich derbe langweilen im Betreib. Auch das BEC wird
ja von einem externen Baustein übernommen, also auch hier keine
Hitzequelle.
Woanders
wäre es sicher besser gewesen,. Aber irgendwas kann man ja
immer besser machen…Die Montage der Motorhalterungen erfolgte
dann wie immer bei mir mit doppelseitigem Tape und Kleber. Nur
halt kein CA-Kleber wegen des Styros, sondern es kam wieder der
Pattex PU-Kleber zum Einsatz.
Nach
dem Einbau ein kurzer Funktionstest und sehen ob walles (richtig
rum) läuft: Perfekt.
Weiter
ging es mit der Verlegung der Servo- und Motorkabel in den Flächen.
Hier muss leider etwas Material weggeschnitten werden, denn die
Aussarungen für Servoverbinderstecker etc. sind nicht
vorhanden. Also Cutter gezückt, die Stellen passend erweitert,
Kabel dran und dann mit doppelseitigem Tape am Boden fixiert.
Am
Ende noch durch die Löcher der Flügelwurzel ziehen und dann
die Kiefernleiste anpassen. Hier habe ich reichlich Kleber
verwendet, die Sache soll ja stabil werden und nicht beim ersten
Flug schon durchbrechen. Styro ist meiner Meinung nach nicht so
stabil wie Elapor, da es nicht elastisch ist, bricht es einfach
statt nachzugeben und sich zu verformen.
Wo
wir schon beim Einkleben sind, wurde nun auch das Höhenruderservo
eingebaut. Mit Tesa umwickelt wandert es in die passende
Aussparung. Simpel. Ein gutes Hitec Nano-S mit Metallgetriebe
soll das Höhenruder verlässlich machen - wäre doof, das
Modell durch einen defekten oder zu schwachen Servo zu
verlieren. Ein Querruder oder Seite kann man verschmerzen - ohne
Höhe aber ist alles Mist.
|
Zurück
zu den Motoren – hier wurden nun an den äußeren Motoren die
Kabel zum Regler direkt verlötet. Spart Stecker und rankommen
kommt man später eh schlecht. Im Zweifel muss man dann was am
Reglerkabel abknipsen, daher hier eine halbe Schlaufe gelassen von
der Länge her.
Aber
so muss es an der Halterungswand befestigt werden, wenn die Kabel
sich lösen und am Motor schleifen gibt es sonst einen
Kurzschluss! Dazu ein Stück Teppichklebeband an die Wand, Kabel
grob draufdrücken und mit reichlich Epoxy oder halt Pattex Kleber
an der Wand befestigen (überstreichen). Das ergibt eine recht gut
haltende Konstruktion, die man aber später mit scharfem Cutter
wieder von der Wand abschneiden kann, falls was ist.
Es
wurde Zeit, nun die Kabel zu verlegen, damit auch die zweite
Flächenverstärkung eingebaut werden kann. Durch das zusätzliche
Kabel zum Regler passen leider die von MPX vorgeschäumten
Aussparungen am Schacht nicht, hier ist es erforderlich gewesen,
am Verstärkungsstab ca. 2 mm Material abzutragen und auch im
Styro etwas für die Steckverbinder zu entfernen. Nicht schön,
geht aber nicht anders.
Weiter
ging es nun mit dem Auftragen der Folien auf Flächen und später
Rumpf. Eine unglaubliche Fleißarbeit begann, denn die Rundungen
erfordern ein Auftragen der Folie mit kleinen Schnipseln. Das
mache ich hoffentlich nie wieder…
Das
Positive ist, das man für die geraden Flächen breitere Streifen
nutzen kann - wenn man sich beeilt, kann man so in nur 3 Stunden
eine ganze Tragfläche schaffen.
Ich
beeilte mich aber nicht wirklich...
Zwischendurch
mal wieder eine Sitzprobe, ob auch alle Teile passen: Sah immer
noch gut aus. Man sieht hier auch auf beiden Seiten, wie die
ersten Verstärkungsstreben drin sind, die zweiten noch fehlen
aber die Kabel bereits liegen. Ein guter Zeitpunkt zu schauen. Ob
alle Verbindungen funktionieren…
Grob zusammengesteckt sah das Ganze schon wieder etwas mehr nach
Flieger aus.
Zeit,
die zweiten Verbinder einzubauen.:
Wie gehabt den anderen Stab einkleben – ich hab das hier nicht
so genau dokumentiert, weil es schon beim ersten Stab gut zu sehen
war.
An
dieser Stelle wird dann auch das Fahrwerk endlich eingeklebt,
nachdem der zweite Verstärkungsstab drin war, wird reichlich
Epoxy angerührt (ich hatte auch endlich welches da, eine leere
Katzenfutterschale dient mir immer als frische Rührschale…) und
dann das Fahrwerk in das Loch geklebt.
So
füllt man auch den Flächenverbinderstabhalter bis zum Fahrwerk
hoch, hier geht also einiges an Kleber rein. Macht die Cargo
leider nicht wirklich leichter, aber im Interesse der Stabilität
sollte hier nicht geschludert werden.
|
Nachdem
das drinnen ist, geht es mit dem Abwurfschacht weiter – hier ist
die Mechanik einzustellen. Ein nicht eben kleines Problem, denn
den Servohebel der bei der Cargo dabei sein sollte, hatte ich
irgendwie verbummelt und musste nun den Turborixhebel anpassen und
einstellen.
Nur
zwei Stunden später ging es dann endlich, das beide Seiten sich
einigermaßen gleich öffneten und schlossen ohne das der
Servo gegen eine Endstellung arbeiten musste. Was ein Gefummel.
Zur
Verschönerung der Cargo habe ich wie auch bei den meisten meiner
anderen Flieger wieder Decals erstellt und mit einem Laserdrucker
auf eine selbstklebende Folie (Xerocolor) gedruckt. Muss man zwar
ausschneiden und dann noch mit Sekundenkleber (das ging hier ja
wegen der nun unter den Decals befindlichen Oracal Folie)
befestigen, aber was macht man nicht alles. Also: Schnippel- und
Klebarbeiten, sowie weitere Folienauftragsaktionen standen an.
Dank
diverser Verzögerungen unter anderem durch den Zoll war dann
irgendwann auch mein Servo für das Seitenruder da. Aus Kostengründen
und weil ich gute Erfahrungen mit ihenn gemacht habe, kommt hier
ein simples HXT900 von Hobbycity zum Einsatz. Das ist günsitg,
genau genug und erfüllt seinen Zweck. Hier muss ins Styro noch
mit dem Schraubendreher ein Kanal gestochen werden, damit das
Kabel dann Richtung Empfänger im Rumpf laufen kann.
Verlängerungen
werden montiert und im Styro passende Einschnitte gemacht, damit
diese nicht überstehen. Ein paar Streifen Klebeband halten das
Ganze, die Oracalfolie wuird es später sowieso verdecken.
Für
den Durchbruch der eingeschäumten Kabeltrasse in den Rumpf habe
ich schlicht einen grossen Bohrer genutzt. Da ja auch der Stecker
hier durch muss, ist das etwas größer zu wählen. Macht aber
nichts, denn die Innenseite wird ja vom Abwurfschacht überdeckt.
Apropos:
Der Abwurfschacht wird nun endgültig eingebaut, denn die
Funktionen der Servos sind ja OK. Sinnvoll wäre es gewesen, noch
eben vorm Verbauen die Teile zu verchromen, aber nunja – „nächstes
Mal“. Hehe.
Um
die erforderlichen Klebestellen zu markieren wird das Teil in den
Rumpf gesteckt und am Holz angezeichnet, wo es aufhört. Danach
dann genug Epoxy anrühren und damit die relevanten Stellen im
Styrobereich einstreichen. Nicht zu viel, denn hervorquellendes
Epoxy könnte den Sitz der Flüger verschlechtern!
Die
Anleitung rät, hier zur Sitzkontrolle die Flächen einzustecken
und abzuziehen bevor das Epoxy abbindet. Davon habe ich aber
Abstand genommen, denn meine Befürchtung war, das so evtl. die
Bespannung durch die Folie abgeht bzw. das Epoxy zu schnell klebt.
Es passt aber auch so recht gut bei mir.
Was ich aber gemacht habe: Um die kleinen Rumpfstücke anzukleben,
die die Griffschalen tragen – hier habe ich kurzzeitig die Flächen
eingesteckt um die Verklebung zu erleichtern. Und siehe da: Es hat
die Bespannung an einer Stelle angegriffen, das war also nicht
optimal. Ging aber auch. Endresultat: Der Abwurfschacht saß fest
im Rumpf und die Klebestellen wurden noch mal mit ein wenig Epoxy
verstärkt. Da das ein wenig die Sollbruchstelle der Cargo ist,
wollte ich hier nicht kleinlich sein.
Die
zuvor erwähnten Decals wurden dann nach der Beendigung der
Rumpfverchromung mit Folie ebenfalls montiert. Wie auch bei den Flügeln
half hier etwas Sekundenkleber nach.
Weil es so schön war, noch ein Bild der montierten Griffschalen
beim Aushärten unter den Flächen...
|
Zurück
zu den letzten Arbeiten:
Das Spornrad musste noch verbaut werden, ebenso das Höhen- und
Seitenleitwerk. Ich begann mit dem Biegen des Spornraddrahts. Hier
schreibt MPX was von „einfach mit Kombizange biegen“. Nunja,
mit dem Einsatz von zwei Kombizangen. Hammer und einer
Schraubzange ging das dann ganz gut über die Bühne, der Draht
muss später nämlich exakt im Seitenruder eingepasst werden. Dort
waren ja irgendwann zu Anfang die Holzstücke montiert worden…
Also
Step 1: Das Höhenleitwerk einkleben. Ist easy: Einiges an Epoxy
auf die Fläche verteilen, Leitwerk draufsetzen und noch mit
Geodreieck nachmessen. Fertig. Nut- und Federprinzip hilft hier,
gerade zu arbeiten. Man sieht, das ich die Klebestellen von Folie
frei gehalten habe.
Dann
das Holzstück mit dem Spornrad in die Aussparung einsetzen, zuvor
mit etwas Epoxy bestreichen. Der Draht zeigt dabei nach hinten,
denn dort sitzt später das Seitenruder.
Danach kommt das Seitenleitwerk
rein – und hier habe ich vergessen ein Foto von zu machen, Mist!
Ist aber genauso wie beim Höhenleitwerk, es wird einiges an Epoxy
in die Nut gepackt, das Leitwerk von oben reingesetzt, angedrückt,
Sitz kontrolliert: Fertig. Naja, nicht ganz. Bei mir ist doch tatsächlich
hinten das Stück abgebrochen, an dem das Spornrad seitlich
eingesteckt wird. Eine doofe Schwachstelle und vor allem die
einzige Stelle, wo der Baukasten bei mir nicht gut gepasst hat,
denn das Teil musste etwas nach unten gebogen werden zum
Verkleben. Zum Glück konnte ich das gut retten, Folie ab, Epoxy
rein, trocknen lassen, neue Folie drauf und einkleben. Hält und
sieht nicht nach Bruch aus. Glück gehabt, hoffe ich.
Weiter
ging es mit dem Einkleben der Scharniere fürs Seitenruder. Warum
MPX das nicht auch bei den anderen Rudern macht, ist mir ein Rätsel
– sinnvoll wäre es!
So
aber wurde in Ruder und Seitenleitwerk ein Schlitz in Höhe der
Scharniere gemacht, die Scharniere mit UHU Por eingeklebt, das
ganze über Nacht getrocknet und dann über den Draht des
Spornrads gesteckt. So sah man sofort, wo nun im Leitwerk der
Kleber hinmusste – also Scharnier mit UHU Por bestrichen,
eingesteckt und wieder über Nacht trocknen lassen. Fertig.
Zwischendurch
gab es dann mal wieder eine Fummelarbeit - da die angedeuteten
Fenster ja tiefer als das restliche Styro sassen, wurde die
Chomrfoie dort recht wellig. Ausserdem wollte ich die Fenster eh
abgesetzt haben - also aus dem Decalsatz der EF16 von Phase 3 die
ungenutzten schwarzen Decalteile passend ausgeschnitten und mit
einem Cutter die Chromfolie ausgestanzt.
So
sind die Wellen verschwunden und die schwarze Folie sieht mehr
nach Fenster aus...
Das
sieht dann schon richtig nach Flugzeug aus...
Da
noch am zweiten Flügel das Fahrwerk fehlte, wurde auch hier
analog zum ersten Flügel alles montiert und verklebt.
Ich
hab da mal zwei Bilder zu reingestellt, weil ich es bei der ersten
Fläche nicht gezeigt habe...
|
Weiter
ging es mit den Motordomen – denn die originalen Halterungen
sehen nicht gut aus an der Cargo. Es sollte was anderes her.
Versuche mit beklebten abgeschnittenen Bierdosen waren aber nicht
so doll – letztlich habe ich einen Tipp von einem Flugtreffen
beherzigt und nach Joghurtbechern Ausschau gehalten. Und siehe da:
Die 150g Joghurtbecher von Bauer sind genau das passende!
Man
schneide den Wulst ab, unten den Standfuss und schneide einen
sauberen Kreis in den Boden. Anschliessend das Ganze mit Folie
doppelt (!) bekleben wegen der Farbdeckung und et voila – die
Abdeckungen für die Motoren sind fertig.
Sieht
deutlich mehr nach echtem Flieger aus und verdeckt auch die
angefressenen Halter des schlecht geschäumten Styros.
So kann man auch die Frühstückspausen einer Woche konstruktiv
verbringen.
Nächster
Punkt war nun die Versiegelung der Flächenwurzel – im Bauplan
nicht drin, aber wegen meiner Folie nötig, dann sonst würde die
sich an der Wurzel durch das wiederholte Zusammenstecken lösen.
Dazu wurde doppelseitiges Klebeband an der Wurzel aufgetragen und
ein ca 1cm überlappender Tesastreifen von der Folie der Fläche
aus über die Wurzel bis zur anderen Seite der Fläche geklebt. Da
dieser Streifen vom Rumpf verdeckt wird, sieht man ihn
zusammengebaut praktisch nicht, das Doppeltape hält das Tesa auf
dem Holz sehr gut und insgesamt wird sich so die Folie kaum noch lösen
lassen.
Damit die Flächen aneinander halten, wird eigentlich nur je ein
Haken ins Holz der Wurzel gedreht und dann mit einem dicken
Gummiband miteinander verspannt. Das fand ich etwas unsicher - ich
habe daher die Haken erstmal verdoppelt und überlege noch eine
bessere Montagemöglichkeit. Sowas gibt es heute bei Modellen zum
Glück eher weniger....
Als
nächstes habe ich nun die Motordome an den Flächen montiert.
Dazu wurden diese passend aufgesteckt, zuvor noch die Prophalter
montiert (man kommt da später nicht so gut ran) und dann mit
Oracal 751 RAL7004 Folie festgeklebt. So kann man verlustfrei später
die Motordome abnehmen, falls ich die Prophalter wechseln muss
oder am Motor was kontrolliert werden soll. Neue Folie wieder drüber
- fertig.
Hier noch mit dem Testjoghurtbecher, aber so funktionierts...
Es
folgte noch der Einbau der Elektronik in den Rumpf und letzte Lötarbeiten.
Der UBEC Baustein musste noch mit an die Stromversorgung, der Empfänger
an einen guten Platz im Rumpf und überhaupt musste nun der ganze
Kabelbaum gut verstaut werden. Auch das Thema Schwerpunkt begann
nun interessant zu werden – bisher frei nach Nase gebaut kam der
grosse Moment, ob meine 5000/4800mAh Lipos überhaupt reichen
würden, um die Cargo richtig auszuwiegen (Schwerpunkt soll eh
10mm nach vorne, da ich mangels Motorsturzkorrektur und hoher
Motorleistung die Cargo ständig himmeln würde). Genug Blei
löste dann das Problem - leider waren 100g (!) nötig, damit
alles passte. Das machte die Cargo leider recht schwer -
flugfertige 2,2kg ist eine Menge für einen Schaumbomber.
Ich habe aber zu meinem Erschrecken
festgestellt, das meine Lipos vorne die Kanzel praktisch komplett
ausfüllen! Weia... Somusste ich an der Unterseite der Haube 2mm
Material entfernen, damit alles passt. Jetzt gehts jedenfalls. Bei
künftig zu kaufenden Lipos muss ich jedenfalls auf die Form
achten, schmale und nicht zu hohe Lipos sind hier ein Muss wenn
man sie seitlich rein legt.
Auch
die Abdeckung des Abdeckschachts ist nun mit Folie überzogen,
innendrin ist die Plastikauskleidung fertig und der Empfänger
sitzt mit Klettband. Da drinnen herrscht fieses Kabelgewirr leider
- bei besserer Planung hätte ich mit passend gelöteten Kabeln
einiges an Gewurschtel sparen können. Naja. Man sieht es nicht
von aussen.
Zur
Verdeutlichung ein paar Bilder von der Verlöterei und dem
Kabelsalat - Y-Kabel für die vier Regler, y-Kabel für die vier
Motoren zur Stromversorgung und noch die beiden Servokabel.
Reichlich Kabel...
Danach stand dann noch der Test und
das Einstellen der Querruder an. Ich habe mir direkt noch Flaps
programmiert, Bungymania schlägt hier 5mm Tiefe an den Querrudern
vor und dazu 2-3mm Höhe. Da ich einen Spektrum 6200 Empfänger
verwende, geht das diesmal (Premiere für mich!) sogar mit
Differenzierung der Querruder bzw. mit der Flapgeschichte. Ob ich
das brauchen werde, wird sich zeigen. Es ist jedenfalls schaltbar
logischerweise. Auch der Mischer, der beim Gasgeben Tiefe
beimischt ist programmiert. Der soll ja sogar laut meiner
Anleitung von Multiplex eine gute Idee sein.
Auch
die Motoren wurden nochmal getestet, einer wies etwas Vibrationen
auf, was daran lag, das der Sprengring an der Welle vorne an einer
der Unterlegscheiben schliff, die eigentlich genau sowas
verhindern sollte. Ausserdem waren die Schrauben der
Motorhalterung nicht ganz fest. Die Mysterys laufen in der Tat
nicht so sanft und rund, wie es sinnvoll wäre. Aber nunja. Danach
wurden dann die Regler final verklebt, hält ganz gut.
|
Und
damit: War die Kiste fertig zum Erstflug!
Wie
ist denn nun die Cargo, so in der Retrospektive nach einigen
Flügen betrachtet...? Die
Flugzeit ist geringer als gedacht, denn aufgrund des leider hohen
Gewichts meiner Cargo (2,2kg) will sie recht flott geflogen
werden. Teil des Grunds hierfür ist der leichte Lipo den ich
nutze, fast 100g Blei in der Nase sind nötig um den Schwerpunkt
hinzubekommen.
Halbgas ist fast schon Minimum. Wenn ich langsamer fliege,
tendiert sie bei Kurven dazu, mit dem Heck abzusacken und dann
MUSS ich Gas rausnehmen um sie wieder zu stabilisieren. Das geht
aber recht schnell und einfach. Leider ist der Flug so nicht sehr
scale, die Cargo ist zu schnell unterwegs. So sind nur Flugzeiten
bis maximal 10 Minuten drin, der Akku bröselt dann auf 11,0V ein,
was die Grenze ist.
Apropos Kurven: Die Wirkung des Seitenruders ist nur bei niedrigen
Geschwindigkeiten OK, je flotter, desto weniger wirkt es. Zum
Korrigieren bei Start und Landung reicht es und zum Unterstützen
bei Kurven auch, aber im Wesentlichen wird die Cargo bei mir über
Höhe und Quer gelenkt, trotz Erweiterung des Servowegs auf 125%.
Quer kommt recht direkt, man kann hier ruhig etwas Expo geben.
Einer der Motoren und Regler wurde bei mir nach drei Flügen
ausgetauscht, denn er lief später an und stieg sporadisch im Flug
aus, was zum Beginn einer Trudelbewegung führt. Grund hierfür
war vermutlich entweder ein falsch eingestellter Regler (zu frühe
Abschaltung) oder aber das ich die Schrauben minimal zu weit
reingedreht habe und daher ganz kurzzeitige Kurzschlüsse bei den
Wicklungen verursachte, die den Regler dann abschalten liessen.
Der Motor rannte einzeln und ohne die Cargo problemlos, kaputt
ging so also nix.
Durch die zusätzliche Verkabelung im Rumpf ist der Auf- und Abbau
auf dem Platz zeitaufwendig, 10 Minuten gehen da gerne mal drauf
bis alles passt. Hier will ich nochmal nacharbeiten und das durch
eine bessere Stecker/Buchsenlösung vereinfachen und so Platz und
Gewicht sparen. Alles was die Cargo leichter macht, sollte
willkommen sein. Was dadurch auch schwierig ist: Mitnahme von
Last. Die ABS-Schale im Rumpf passt leider nur schlecht, durch die
Verkabelung ist wenig Raum im Rumpf, meine Servomontage und die
Ruderhörner schleifen am ABS. Wenn ich so etwa kleine
Fallschirmspringer absetze, dann schliesst die Ladeluke nicht
immer und belastet das UBEC.
Was kann die Cargo also:
Positiv ist jedenfalls die Erscheinung, der Flieger macht richtig
was her und ist am Boden und in der Luft ein Hingucker. Weite
Kurven und tiefe Überflüge machen richtig Spass. Auch das
Absetzen von Springern ist eine witzige Sache. Wenn man die
Querruder als Landeklappen nutzt und dabei auch etwas Höhe
einsetzt, kann sie auf vertretbarem Platz gelandet werden. Taxiing
ist der Hammer mit dem Brocken.
Negativ:
Der Flieger ist nichts für Anfänger, sind Kurven zu eng geflogen
oder wird sie zu langsam, dann neigt sie dazu zu himmeln oder über
den Flügel abzukippen. Flüge sind so sehr unentspannt, die Cargo
braucht (noch?) meine volle Aufmerksamkeit. Kunstflug ist nicht
ihre Stärke, Loopings und Rollen sind möglich, aber sehen nicht
scale aus und machen auch keinen Spass mit der Maschine. Die Cargo
braucht eine Menge Platz zum Starten und Landen und insgesamt viel
Platz, nicht zuletzt bei der Lagerung.
Bisheriges Fazit zur Cargo daher:
Ein dolles Showmodell mit sehr begrenzter Alltagstauglichkeit. Ein
Nachfolger aus Elapor, mit 4 kleinen Brushlessmotoren und Reglern
bzw. einer optionalen Vierfach-Impellerlösung (als Umbausatz) und
einer durchdachten Verkabelungslösung wäre eine Sensation auf
dem Markt. Wenn man dann noch die Laderaumkonzeption modernisiert,
wäre das ein Knaller für den ambitionierten Schaumwaffler,
aber... da wird MPX wohl nichts machen. Schade. |
|
Flugbilder: |
|
|
|
|
Letzte
Aktualisierung am 10.06.2010 |
|
|